Einordnen, Korrigieren und Intervenieren von sexuellen Grenzverletzungen

Diese Schulung richtet sich an pädagogische Fachkräfte, die mit Kindern im Alter von 3-12 Jahren arbeiten. Sie ist im Bereich Kita, Jugendhilfe und Grundschule angesiedelt und hat das Ziel, den Fachkräften das notwendige Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, um sexuelle Verhaltensmuster bei Kindern zu erkennen, einzuordnen und angemessen darauf zu reagieren. Der Fokus liegt dabei auf einer Systemisch- pädagogischen Herangehensweise.

Normative psychosexuelle Entwicklung

Kinder durchlaufen in ihrer Entwicklung verschiedene Phasen, in denen sie ein gesundes Interesse an ihrem eigenen Körper und dem anderer zeigen. Diese Verhaltensweisen sind meist altersgerecht und spiegeln die natürliche Neugier und das Bedürfnis nach Exploration wider.

  • 3-5 Jahre: In diesem Alter sind Kinder oft neugierig auf ihre eigenen und die Körper anderer. Sie erkunden spielerisch und stellen Fragen zur körperlichen Identität. Entwicklungsaufgaben liegen in der Realitätsprüfung, in der Autonomieentwicklung und Selbstkontrolle, sowie die Weiterentwicklung motorischer Fähigkeiten, Ausscheidungskontrolle und Sprachentwicklung.

  • 6-9 Jahre: Kinder beginnen, die gesellschaftlichen Normen besser zu verstehen. Sie zeigen weiterhin Interesse, werden jedoch diskreter und suchen eher Gespräche mit vertrauten Personen. Sie suchen Beziehungen zu Gleichaltrigen und fangen an ihre Geschlechterrollen zu erkennen und zu festigen. 
  • 9-12 Jahre: In diesem Alter beginnen Kinder, ein Bewusstsein für Intimsphäre auch gg. der Eltern zu entwickeln und ihre Neugierde wird zunehmend durch Medien und soziale Interaktionen beeinflusst.

Auffällige und grenzüberschreitende Verhaltensweisen

Während viele Verhaltensweisen Teil der normalen Entwicklung sind, gibt es auch Verhaltensweisen, die auf mögliche Probleme hinweisen können. Zu diesen zählen:

  1. Übermäßiges Interesse oder Wissen über Sexualität.
  2. Sexualisierte, eventuell reaktive sexuelle Handlungen.
  3. Grenzüberschreitendes und/oder Übergriffiges sexuelles Verhalten. 

 

Korrektur und Intervention

Die Frage vieler Fachkräfte ist es, wie sie inadäquates sexuelles Verhalten erkennen, einordnen und korrigieren bzw. Intervenieren können. Dazu zählt neben der Erkenntnis auch die Überprüfung der eigenen sexuellen Biografie. Des Weiteren stehen Fachkräfte vor der Herausforderung die richtige Ansprache bei den Kindern zu wählen, ohne die natürliche sexuelle Exploration zu unterbinden und sensibel im Umgang mit den Eltern zu sein.

Kriminalpräventives Arbeiten

Ein wichtiger Bestandteil der Schulung ist die kriminalpräventive Sichtweise auf auffällige sexuelle Verhaltensmuster. Hierbei lernen die Teilnehmenden die Risikofaktoren für Mögliches Grenzverletzendes Verhalten kennen.

Perspektivwechsel und systemischer Umgang

Ein erfolgreicher Umgang mit sexuellen Verhaltensmustern bei Kindern erfordert einen Perspektivwechsel und eine systemische Herangehensweise:

  • Perspektivwechsel einnehmen: Die Situation aus der Sicht des Kindes verstehen und entsprechend reagieren.
  • Erziehungspartnerschaft: Enge Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten, um eine einheitliche und unterstützende Erziehung zu gewährleisten.
  • Systemische Ansätze: Berücksichtigung des gesamten Umfelds des Kindes, einschließlich Familie, Institution (Kita, Schule…) und sozialem Umfeld, um eine ganzheitliche Unterstützung zu bieten.

Abschluss

Diese Schulung soll Ihnen die Werkzeuge und das Wissen an die Hand geben, um sexuelle Verhaltensmuster bei Kindern sicher und kompetent einordnen und darauf reagieren zu können. Durch präventives und systemisches Arbeiten tragen Sie dazu bei, dass Kinder sich sicher und gesund entwickeln können. Alle Teilnehmenden erhalten begleitendes Material sowie ein Zertifikat.

Grundlagen Kindliche Sexualität

Lustlogisch schult pädagogische Fachkräfte aus vielen verschiedenen Bereichen. Darunter fallen Kindertagespflegepersonen, Erzieher*innen und weitere Fachkräfte aus dem Elemtarbereich, Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen, pädagogische Fachkräfte aus der Jugendhilfe sowie alle Menschen die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Die Grundlagenweiterbildung “kindliche Sexualität” bietet eine umfassende Schulung zur pädagogischen Gestaltung von sexueller Bildung im Kontext der frühkindlichen Entwicklung. Die Ziele der Fortbildung umfassen ein tiefes Verständnis von kindlicher Sexualität, die Entwicklung entsprechender Kompetenzen, die Förderung einer positiven und respektvollen Haltung sowie den Umgang mit sexuellen Themen ohne Diskriminierung und Gewalt.

Die Fortbildung beinhaltet theoretische und praktische Inhalte, die in verschiedenen Modulen behandelt werden:

  • Definition von “Sexualität” und Unterscheidung von “Sexueller Bildung” und “Sexualpädagogik”.
  • Zitate der WHO in Bezug auf Sexualität.
  • Erlangung von Kompetenzen für Fachkräfte.
  • Biografiearbeit mit diversen Methoden.
  • Psychosexuelle Entwicklung
  • Vermittlung und Vertiefung der sexuellen Basiskompetenzen.
  • Fokus auf spezielle Basiskompetenzen sowie die Förderung und Unterstützung.
  • Vermittlung von Körperwissen.
  • Umgang mit Kinderfragen und Reflexion eigener blinder Flecken.
  • Erkennen und Umgang mit sexuellen Grenzverletzungen zwischen Kindern/Jugendlichen und zwischen Erwachsenen und Kindern/Jugendlichen.
  • Reflexion von Scham und Erarbeitung von Strategien im Umgang damit.
  • Beurteilung von sexuellen Grenzverletzungen und Einschätzung des normativen im Kontext der Einrichtung.
  • Sensibles Führen von Elterngesprächen zu diesem Thema.

Möchten Sie an einer offene Fortbildung von Lustlogisch teilnehmen, dann besuchen Sie unseren Bildungspartner Fokus Kita – Das Wissenszentrum. Um auf die Homepage zu gelangen, klicken Sie einfach auf das Logo.

Sexuell übergriffiges Verhalten von Kindern und Jugendlichen

Sind Opfer von sexualisierter Gewalt die Täter von morgen? Als Fachkraft für Kriminalprävention und Sexualpädagoge möchte ich pädagogische Fachkräfte die normative und deviante psychosexuelle Entwicklung näher bringen sowie Ursachen und Risikofaktoren für übergriffiges oder sogar aggressives sexuelles Verhalten verdeutlichen. Mit dem Hintergrundwissen versuchen wir eine Täterperspektive einzunehmen und lernen pädagogische und Therapeutische Methoden zur Rückfallprävention kennen.

Sexuell auffälliges Verhalten von Kindergarten- und Grundschulkindern

In der 4-5 stündigen Weiterbildung über “sexuell auffälliges Verhalten von Kindergarten- und Grundschulkindern” lernen Sie den Unterschied zwischen der normativen psychosexuellen Entwicklung und Abweichungen dieser kennen. Wir schauen uns anhand von Doktorspielen (Genitale Erkundungsspiele) an, wie es zu einer Grenzüberschreitung und einem sexuellen Übergriff kommen kann. Über Risikofaktoren und Ursachen, die sexuell übergriffiges Verhalten hervorrufen können, machen wir uns ein genaueres Bild über “sexuell auffällige-” und “sexuell aggressive Kinder”.

Perspektive: Im Anschluss zu der Weiterbildung sind Sie sensibiliserter für die psychosexuelle Entwicklung von Kindern im Alter von 1-10 Jahre und haben die Möglichkeit ein Hilfenetzwerk in ihrer Einrichtung zu erarbeiten.

Sexuell deviantes Verhalten von Jugendlichen

In der Pubertät bewegen sich Jugendliche auf einem Drahtseil zwischen sexueller Annäherungsversuchen und Grenzverletzungen. In dieser 5 stündigen Weiterbildung für Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Erzieher*innen starten wir in das Thema mit den Veränderungen in der Pubertät. Nicht alle Jugendlichen (und in dieser Fortbildung speziell Jungen* / Menschen mit vorwiegend Testosteron) gehen wir verstärkt auf Deviantes und Dissexuelles Verhalten ein. Sie lernen die Ursachen und Motivation übergriffigen Verhaltens kennen und wagen einen kurzen Exkurs zu den Diagnosen. 

Durch die Fragestellungen wie es zu einem sexuellen Übergriff kommt und wie die Gefühlslage des Täters ist, nehmen wir einen Perspektivwechsel sein.
Dadurch können wir anschließend eine Haltung erarbeiten und mögliche Interventionen kennenlernen.

SAFER Methode

Grenzverletzungen finden sich auch in der Kita oder Tagespflege. Was ist Spiel und was ist eine sexuelle Grenzverletzung? Doch nicht nur unter Kindern, auch pädagogische Fachkräfte brauchen einen Leitfaden, wie sie sexuelle Grenzen der Kinder bewahren und sexualpositiv den Kitaalltag gestalten können.
Die SAFER Methode ist eine einzigartige Methode und leicht im beruflichen Kontext einzubinden.

Safer Logo

Gender & Trans*

Gender bedeutet übersetzt “Geschlechtsidentität”. Wenn diese mit dem biologischen Geschlecht (engl.: “Sex”) übereinstimmt, dann reden wir von Cis-Gender. Stimmt diese nicht überein, dann sind die Personen “Transgender”. Was Trans* oder Transgender sein genau bedeutet und wie Genderneutrale pädagogische Begleitung im Alltag aussehen kann, ist Teil dieses Moduls.

Transgender

Konzeption

Nach der Grundlagenweiterbildung unterstütze ich Sie in der Erarbeitung eines Sexualpädagogischen Konzeptes für Ihre Einrichtung. In Kleingruppen werden einzelnen Themen vertieft und so trägt, durch entsprechenden Wissensinput begleitet, das Konzept ihre ganz persönliche Handschrift. Das gesamte Team ist so Teil des Prozesses und entwickelt so eine Haltung gegenüber der kindlichen Sexualität.

Gendersensible Pädagogik

Möchten Sie sicherstellen, dass die betreuten Kinder unter gleichen Chancen aufwachsen und ihr volles Potenzial entfalten können?
Eine gendersensible Pädagogik erweitert den Blick auf jedes individuelle Kind und zielt darauf ab, überkommene Vorurteile und Geschlechterklischees abzubauen. Jedes Kind ist einzigartig und bringt individuelle Fähigkeiten und Talente mit sich, die entdeckt, gefördert und entwickelt werden sollten.

Die gendersensible Pädagogik zielt insbesondere darauf ab, die Grenzen, die Erwachsene und die Gesellschaft in Bezug auf Geschlechterunterschiede errichtet haben, abzubauen. Sie gibt Kindern die Freiheit, eigenständig zu entscheiden, mit welchem Kind, Spielzeug oder in welchem Spielbereich sie spielen möchten.

Darüber hinaus schafft sie neue Möglichkeiten und Perspektiven und ermöglicht es Kindern, vielfältige Rollenbilder zu entwickeln. Festlegungen durch Erwachsene, die vorschreiben, welche Geschlechtsrolle ein Kind einnehmen sollte, werden in Frage gestellt, wenn Kinder nicht den gesellschaftlichen Erwartungen entsprechen. Dies kann dazu führen, dass sich Kinder unwohl fühlen oder das Gefühl haben, nicht akzeptiert zu werden, wenn sie sich außerhalb der vorgegebenen Verhaltensmuster bewegen.

Info

Die Schulungen sind Inhouseschulungen und finden in folgenden Kreisen und kreisfreien Städten statt:

Kreis Recklinghausen, Kreis Coesfeld, Münster, Kreis Borken, Kreis Wesel, Bottrop, Gelsenkirchen und Herne.
In diesen Bereichen kommt eine Fahrtkostenpauschale von 0 – 50 € pro Schulungstag hinzu.

Außerhalb dieser Gebiete können höhere Fahrt- und eventuell Übernachtungskosten hinzu kommen.
Bitte schreiben Sie mir in jedem Fall eine Nachricht über das Kontaktformular.